Wir schreiben das Jahr …
Legenden und Historisches
Im Weißensberger Weiher gibt es einen Weihergeist, der dort das ganze Jahr über in Saus und Braus leben kann. Das geht aber nur bis zum Winteranfang gut.
Dann wird nämlich das Wasser abgelassen und der Weiher leergefischt. Dem Geist fehlt damit die Nahrung.
Er muß fortan mit närrischen Späßen die Menschen erfreuen und so sein „Brot“ verdienen.
Auch heute tut er dies noch in der Fasnachtszeit, denn da ist seine Not am größten.
Was den Weihergeist zum Fasten zwingt, kann das Monster nicht stören.
Dieses lebt in den Gruften der umliegenden Wäldern und ist nur in der Fastnacht aktiv. Sonst meidet es den Kontakt mit den Menschen. Wer ihm jedoch begegnet, vergißt seine Erscheinung nie.
Der Weißensberger Narrenverein e.V.
Schon in den sechziger Jahren gab es kurzfristig närrische Ambitionen Weißensberger Bürger: Sie traten mit Pferden und Festwagen bei verschiedenen Umzügen in Lindau auf.
Ab dem Jahr 1972 brachten die späteren Narreneltern Irmgard und Konrad Fackelmayer die Fasnet in Weißensberg selbst in Schwung. Von den Monstern wurde 1973 der erste Umzugswagen gebaut und am Umzug in Lindau und Weißensberg mitgeführt. Ab 1974 sah man dann schon die ersten Weihergeister.
Nachdem das alles in der Gemeinde gut angelaufen war, befaßte man sich mit der Gründung eines Narrenvereins.
Am 20.01.78 wurde unter lautem „Hu – huii“ die Geburt des Weißensberger Narrenverein verkündet. Im neuen Verein versammelten sich schnell ca. 100 Mitglieder. Im Jahr 1984 wurde die Weihergeistergruppe unter dem Präsidenten Roland Flax zu einer stattlichen Gruppe aufgebaut. Beim Herbstkonvent 1994 bewarb sich der Narrenverein beim V.A.N. als Gastzunft und erhielt 1996 die Vollmitgliedschaft im V.A.N. zuerkannt.
1998 wurde das 20jährige Vereinsjubiläum mit einem Festakt und einem ersten Großumzug mit Zunftmeisterempfang gefeiert.
Die Weißensberger Hausfasnet
Schon anno 1979/80 luden die Narren die Bevölkerung der Gemeinde am 11.11. zu einer schaurigen Fasnachtseröffnung ein. Am Fasnachtssamstag ist der „Narrentag in Weißensberg“. Hier wird ein kleiner Umzug mit einheimischen und auswärtigen Narrengruppen zusammengestellt und endet beim Rathaus. Dort beginnt der Rathaussturm mit dem Rausschmiß der Obrigkeiten der Gemeinde.
Dann wird der Narrenbaum aufgestellt. Närrisches Treiben mit Blas- und Schalmeienmusik beschließt den Tag. Gut besucht sind der Narrenball am Fasnachtssamstag und der Kehrausball mit Fasnachtsbeerdigung am Fasnachtsdienstag. Ebenfalls nicht mehr aus dem Fasnachtskalender wegzudenken ist der Jugendball.
Ein traditionelles Privileg des Narrenvereins sind auch das Narrenwäscheaufhängen und die närrische Dekoration der Festhalle. Seit 1998 findet in Weißensberg wieder ein „Narrensprung“ statt, der dank der Unterstützung befreundeter Narrenzünfte beachtliche Ausmaße angenommen hat.